Projekt FS

Das laufende Projekt verschiedener Spitzdachwagen der italienischen Staatsbahn FS (Ferrovie dello Stato) begann im Jahr 2006.

Auf Basis der Analyse von Programmlücken, der persönlichen Wünsche der Mitglieder, technischer Herausforderungen und möglichst breite Verwendbarkeit der zu schaffenden Modelle wählten wir unter vielen Vorschlägen diese außergewöhnlichen Güterwagen aus.

Konkrete Gründe für die Vorbildwahl waren folgende Punkte:

  • Gedeckte Güterwagen finden sich in den meisten Güterzügen. Mit dem gewählten Vorbild lassen sich interessante Blickfänge in gemischten Zügen wie auch wechselnde Eindrücke in Ganzzügen umsetzen.
  • Der Wagen ist in verschiedenen Versionen von der Epoche 2 bis heute einsetzbar.
  • Die Wagen liefen international und waren nachweislich auch in Deutschland häufig anzutreffen.
  • Umsetzbar sind verschiedene Bauarten mit abweichenden Formen. Gemein ist ihnen aber das Spitzdach. Keines von ihnen wurde zuvor im Maßstab 1:220 nachgebildet. 

Während der Entwicklungsarbeiten muss immer wieder Maß genommen werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Puffer- und Kupplungshöhe. Auch der Kuppelabstand zum Nachbarwagen will passend festgelegt sein.

Das Bremserhaus ist aufgrund seiner Rundungen an der Bremsenverkleidung eine Herausforderung. Sehr viel schwieriger aber ist die Lösung der Kupplungen, weil die Spitzdachwagen sehr lange Achsstände besaßen.

Aber auch technisch bietet er allen Beteiligten spannende Herausforderungen:

  • Auf den Wagenoberflächen sind durch Klappen, Türen und Lüftungsgitter eine Menge Details nachzubilden.
  • Die Wagen besitzen einen relativ großen Achsstand. Hier liegt vermutlich der Grund, warum dieser Typ noch niemals zuvor für die Spurweite Z gebaut wurde. Ausgerüstet mit Märklin-Kupplungen wären Kompromisse in diesem typischen Vorbildmerkmal erforderlich.
  • Mit der Nachbildung ohne solche Kompromisse sind Lösungen für Form und Größe der Kupplung erforderlich. Gleiches gilt für den Kupplungsschacht. Auf Kompatibilität mit Großserienkupplungen kann aber auch nicht verzichtet werden.
  • Die Schrifttypen der Wagenkennzeichnungen weichen von der deutschen Standardschrift ab. Auch hierzu muss die Umsetzung geprüft werden.
  • Die italienische Staatsbahn verwendet andere Farbtöne als die deutsche. Folglich sind die korrekten Farbschemen zu analysieren und Bezugsquellen für geeignete Lacke zu finden. Dies erfordert auch Testlackierungen an Handmustern. 

Um das Problem der langen Achsstände ohne Verzicht auf eine voll funktionsfähige Kupplung lösen zu können, musste eine Innovation für den Kupplungsschacht her. Während bei der Form der flach zu bauenden Kupplung später die Modelle von Z-Modellbau den entscheidenden Gedankenanstoß lieferten, war IVzett bei Lagerung, Führung und Federung der Kupplung auf sich allein gestellt.

Mittlerweile ist auch der Kupplungskörper selbst in vollständigem Eigenbau konzipiert worden. Seine Betriebssicherheit im Verband mit Großserienwagen musste er bereits sofort unter Beweis stellen.

 

Als besonders knifflig erwiesen sich die Kupplungen der Spitzdachwagen. Relativ schnell war der Wagenboden geschaffen und auch eine Spitzenlagerung der Achsen konstruiert. Die Lager und Bremsen werden durch ein Gussteil nachgebildet.

Unter der Achse platziert und teilweise durch diese Konstruktion verdeckt mussten noch einige Bauteile der Kupplung montiert werden. Eine Kupplung von Großserienmodellen schied leider wegen des Achsstands von vornherein aus.

Ein einfacher Kuppelhaken, wie er schon an anderen Modellen aus Kleinserien zu sehen war, entsprach nicht den Wünschen der Mitglieder. Der Wagen sollte schließlich auch auf Entkupplungsanlagen voll funktionsfähig sein, weil Güterwagen auch rangiert oder auf Anschlussgleisen abgestellt werden.

Die Lösung fand sich durch einen speziell entwickelten, extrem flachen Kupplungsträger, der samt Stellfeder unter der Achse verbaut werden kann. Sein Kupplungskörper nähert sich denen der Großserienmodelle in der Form so weit an, dass er als vollkompatibel gelten darf.

Der Knoten war durchschnitten!

Wie es mit diesem Projekt weitergeht, lesen Sie schon bald auf dieser Seite!

Ihr Team der Arbeitsgemeinschaft IVzett